Pfingstexkursion 2013

AGIFA-Pfingstexkursion nach Süddeutschland (21. – 24. Mai 2013) – ein Exkursionsbericht des Studenten Simon Heupel

Wie jedes Jahr wurde auch 2013 für die Studierenden am Gießereiinstitut der RWTH Aachen in der Pfingstwoche eine mehrtägige Exkursion angeboten. Die Reiseroute lag im Südwesten Deutschlands und erstreckte sich von der Eifel bis zum Bodensee. Ausgangspunkt der Exkursion war die frühe Abfahrt am Dienstagmorgen vom Aachener Gießerei-Institut nach Prüm-Weinsheim in die Eifel, wo für uns 25 Studie-renden, vier wissenschaftliche Mitarbeiter und unseren Professor die Besichtigung der Magnesium-Druckgießerei der Andreas Stihl AG & Co. KG anstand. Die Produktpalette der Firma Stihl beinhaltet sämtliche motorbetriebenen Handgeräte für die Forst-, Land- und Bauwirtschaft, für die in Prüm-Weinsheim ein breites Spektrum von Magnesiumbauteilen im Druckguss hergestellt wird. Die Führung durch das Werk hat es uns ermöglicht den Herstellungsprozess der Bauteile von der Massel über die mechanische Bearbeitung bis zur Lackierung zu beobachten. Im Anschluss an die Werksbesichtigung und die anschließende Fragerunde, in der alle offenen Fragen detailliert beantwortet wurden, ging die Reise weiter in Richtung Saarland.


Bild 1: Gruppenfoto bei der Andreas Stihl AG & Co. KG in Prüm-Weinsheim

In Dillingen an der Saar bot sich für uns die Möglichkeit die Aluminium Sandgießerei der Firma Nemak zu besichtigen, in der größtenteils Zylinderkurbelgehäuse für nahezu alle namenhaften Automobillisten hergestellt werden. Bei der Führung durch das Werk konnten wir ausgiebige Einblicke in die weitgehend automatisierte Fertigung von Zylinderkurbelgehäusen im Kernpaketverfahren gewinnen. Auch hier wurden anschließend offene Fragen fachkundig beantwortet. Durch die großzügige Einladung der Firma Nemak, konnten wir im Anschluss an die Führung den Abend in einem ortsansässigen Brauhaus ausklingen lassen.

Am Mittwochmorgen ging unsere Reise weiter in Richtung Neckersulm zur Besichti-gung der Gießerei der Firma Kolbenschmidt. Leider konnten wir, aufgrund einer mehrstündigen Vollsperrung auf der Autobahn, diesen Termin nicht wahrnehmen. Nachdem die Vollsperrung aufgelöst wurde und die Weiterfahrt möglich war, steuer-ten wir unser nächstes Ziel, die Gießerei der Daimler AG in Esslingen-Mettingen, an. In dem dortigen Werk konnten wir uns die Magnesium-Druckguss-Produktion für Strukturbauteile im Automobilbereich anschauen. Dort konnten wir auch alle Fragen zu den großvolumigeren Bauteilen aus Magnesium loswerden. Nach Ab-schluss der Besichtigung bei der Firma Daimler AG ging die Reise weiter in unsere Unterkunft in Stuttgart. Der zweite Abend wurde mit einem gemeinsamen Abendessen in der Innenstadt eingeleitet und es blieb dem einen oder anderen noch ausreichend Zeit das studentische Nachtleben in Stuttgart zu erkunden.


Bild 2: Gruppenfoto bei der der Daimler AG in Esslingen-Mettingen

Der Donnerstagmorgen begann mit der Weiterreise zur Georg Fischer Automotive AG nach Singen, in der eine breite Produktpalette von Bauteilen für die Automobilindustrie hergestellt wird. Die umfangreiche Werksführung reichte vom Kupolofen bis zum fertigen Produkt und hat uns faszinierende Eindrücke aus dem Bereich der Eisengießerei geboten. Zudem bot sich uns die Möglichkeit verschiedene Formherstellungsverfahren im Bereich des Sandgusses aus nächster Nähe zu beobachten.


Bild 2: Gruppenfoto bei der Georg Fischer Automotive AG in Singen

Im Anschluss an die Besichtigung bei GF hieß unser nächstes Ziel die ZF Friedrichshafen AG in Friedrichshafen, die eine der führenden Firmen für die Herstellung von Schalt- und Automatikgetrieben ist. Bei der Führung durch das Werk war es uns möglich interessante Einblicke in den Bereich der Getriebetechnik und Montage zu bekommen. Nach Beendigung der Werksführung ging es für uns, auf Einladung der AGIFA, in die Innenstadt von Friedrichshafen zum gemeinsamen Abendessen, wo in geselliger Runde das Abendprogramm eingeläutet wurde.

Am Freitag hieß unser Reiseziel die SHW Casting Technologies GmbH in Wasseralfingen, welche Zylinderkurbelgehäuse für Schiffs- und Kraftwerksmotoren aus Gusseisen mit Gießgewichten bis zu 100 t herstellt. Die beeindruckende Größe der Kerne, Schmelzaggregate und Gussteile boten uns auch einen Einblick in den Bereich des Großgusses. Nach der abschließenden Fragerunde in dem firmeneigenen Museum endete die diesjährige Pfingstexkursion mit der Rückfahrt nach Aachen.

An dieser Stelle möchte ich, stellvertretend für alle mitgereisten Studenten, ein herz-liches Dankeschön an die AGIFA, die Firmen und die Organisatoren für diese ausgesprochen gelungene und lehrreiche Exkursion richten, die uns für unsere persönliche Entwicklung richtungsweisende Einblicke in die industriellen Bereiche ermöglicht hat.